Pflegefachpersonen HF in Ausbildung sollen in der Zentralschweiz deutlich mehr Lohn erhalten
Mit der Erhöhung leisten die Leistungserbringer einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Gesundheitsberufe allgemein und insbesondere der Pflegeausbildung in der Zentralschweiz. Die neue Empfehlung der HF-Ausbildungslöhne sind angesichts der aktuellen und sich weiter zuspitzenden Fachkräftesituation ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Die Betriebe übernehmen damit Verantwortung für die zurzeit anspruchsvolle Fachkräftesituation. Die Erhöhung der Empfehlung erfolgt unabhängig von der Umsetzung der ersten Etappe der Pflegeinitiative und wird von den Leistungserbringern getragen. Die Studierendenbeiträge im Rahmen der Ausbildungsoffensive sollen ab dem Sommer 2024 die Pflegeausbildung zusätzlich attraktiver machen.
Arbeitgeber übernehmen Verantwortung
Zusätzlich zu den höheren Grundlöhnen von Studierenden in den Gesundheitsberufen sind im Einzelfall individuelle Erhöhungen nach Bedarf gegen eine Verpflichtungszeit vorgesehen. So wurde in der Empfehlung aufgenommen, dass beispielsweise CHF 1000.- pro Monat zusätzlich ausbezahlt werden können gegen eine Verpflichtungszeit von 12 bis 18 Monaten (abhängig von der Ausbildungsdauer von zwei oder drei Jahren). Die Verpflichtung erfolgt gegenüber der Versorgungsregion Zentralschweiz – das bedeutet, dass bei einem vorzeitigen Betriebswechsel allfällige offene Ausbildungskosten unter den Betrieben direkt geregelt werden und nicht zu Lasten der frisch ausgebildeten Fachpersonen. Bei Vertragsauflösungen während der Ausbildung haben sich die Arbeitgebenden für individuelle Lösungen ausgesprochen, da sie für die Selektion und Begleitung der Auszubildenden verantwortlich sind. Damit sollen auch allfällige Vertragsauflösungen nicht auf dem Buckel der Studierenden ausgetragen werden.
Ein wichtiger Schritt für die Region
Tobias Lengen, Geschäftsführer XUND OdA Gesundheit Zentralschweiz, zeigt sich zufrieden mit der neuen Empfehlung: «Ich freue mich für die Gesundheitsberufe und alle Studierenden auf HF-Stufe generell und ganz besonders für die neuen Studierenden, denen durch die angepassten Lohnempfehlungen nun im besten Fall eine Ausbildung ermöglicht wird, die ihnen bisher trotz Eignung und Motivation aus finanziellen Gründen verwehrt blieb.» Wichtig sei jedoch zu beachten, dass zur Arbeitszufriedenheit nicht nur der Lohn, sondern weitere Faktoren entscheidend beitragen, so zum Beispiel die Vereinbarkeit von Beruf und Freizeit, die Führung sowie die Begleitung in physisch oder psychisch anspruchsvollen Situationen. «Um zusätzliche Fachkräfte zu gewinnen und zu halten, ist ein ganzes Bündel von Massnahmen erforderlich», so Lengen.
Bereits im Mai findet die nächste Sitzung der für die Lohnempfehlungen zuständigen Arbeitsgruppe statt. Dann werden angesichts der Aktualisierung der Ausbildungslöhne für die Höhere Fachschulen auch die Praktikumslöhne für Studierende der Gesundheitsberufe an Fachhochschulen sowie die Löhne für Lernende in der Grundbildung diskutiert.
Medienmitteilung zu den aktualisierten Lohnempfehlungen der Arbeitgeber vom 5. April 2023