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Stagnierende Zahlen bei den Starts in der Grundbildung

Die beiden Berufe Fachfrau und Fachmann Gesundheit (FaGe) sowie Assistentin und Assistent Gesundheit und Soziales (AGS) verzeichnen mit 716 neuen Lernenden Zahlen leicht unter dem Vorjahresniveau. Dies aufgrund der sinkenden Zahl an neuen AGS-Lernenden, welche unter dem Vorjahr liegen. Derweil verharrt die Zahl an FaGe-Lernenden auf dem gleichen Stand wie 2021. Diese Entwicklung steht im Kontrast zum wachsenden Bedarf (vgl. Bericht Gesundheitspersonal in der Zentralschweiz). Entsprechend sind weitere Massnahmen gefragt.

Während die Gesamtzahl an FaGe- und AGS-Lernenden über alle Ausbildungsjahre hinweg nach wie vor leicht steigt, muss bei den Neueintritten ein leichter Rückgang verzeichnet werden. Dabei geht die Zahl der AGS-Lernenden mit 84 neuen Lernenden wieder auf das Niveau von 2020 zurück. Bei den FaGe-Lernenden hingegen bleibt die Zahl mit 632 Neueintritten stabil. Dies dank den leicht steigenden Zahlen von Lernenden an der Gesundheitsmittelschule sowie den steigenden Zahlen der verkürzten Grundbildung für Erwachsene, welche die Ausbildung nachholen wollen. Diese Entwicklung zeigt, dass die Angebote zum Fähigkeitszeugnis FaGe für Erwachsene den Nerv der Zeit treffen: Erwachsene Personen streben vermehrt nach einem anerkannten Berufsabschluss mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis, um zum Beispiel mehr Verantwortung zu übernehmen, mehr zu verdienen, Sicherheit in der Arbeit zu erlangen oder die Berufsausrichtung zu wechseln. Die beiden Zentralschweizer Berufsfachschulen Berufsbildungszentrum Gesundheit und Soziales (BBZG) in Sursee und das Gewerblich-Industrielle Berufsbildungszentrum Zug (GIBZ) bieten entsprechende neue und innovative FaGe-Ausbildungsangebote für Erwachsene an.

Projekte zur Stärkung der Ausbildung

Vor dem Hintergrund des im Frühling veröffentlichten regionalen Versorgungsberichts zeigt die aktuelle Entwicklung aber, dass Anstrengungen auf allen Ebenen nötig sind. «Das Nachwuchsangebot stagniert 2022 oder geht sogar leicht zurück. Nun sind Betriebe und Ausbildungspartner gleichermassen gefragt, um mit richtigen Massnahmen in der Personalgewinnung und -erhaltung den prognostizierten Bedarf bis 2029 zu decken», so Tobias Lengen, Geschäftsführer OdA und Stv. Direktor Bildungszentrum. Gemeinsam mit den Gesundheitsbetrieben und den Kantonen setzt sich XUND deshalb weiterhin für eine koordinierte Berufsmarketing- und Bildungsarbeit ein. Neben Kampagnen zur Gewinnung von Pflegepersonal wird gezielt darin investiert, künftigen Bedürfnisse der Praxis und der Auszubildenden zu begegnen. Unter dem Titel Flow3X hat XUND ein strategisches Programm lanciert, welches sowohl die Ausbildung als auch die Infrastruktur entsprechend weiterentwickelt. «Mit innovativen Ausbildungsmodellen und moderner Infrastruktur begegnen wir künftigen Herausforderungen und wollen die Attraktivität der Zentralschweizer Pflegeausbildungen weiter steigern. ​Für unsere Region setzen wir gemeinsam mit unseren Partnern neue Akzente in der Ausbildung von FaGe, in der Kollaboration der Lernorte sowie generell im Praxistraining», erklärt Jörg Meyer, Direktor Bildungszentrum.

Kongress Lernwelten 2022

Mit dem Thema Pädagogik der Pflege- und Gesundheitsberufe der Gegenwart und Zukunft beschäftigten sich auch über 300 Personen aus Bildung und Gesundheit der Schweiz, Deutschland und Österreich am diesjährigen Lernwelten-Kongress. Es ist der grösste deutschsprachige Kongress in diesem Bereich und findet vom 29. September bis 30. September 2022 am Bildungszentrum XUND in Luzern unter dem Titel Bildung durch Begegnung statt. Lernwelten wird als „Flipped Congress“ durch eine Online Preconference sowie eine begleitende Hybridveranstaltung durchgeführt. Workshops am Kongressort dienen der Vernetzung, dem Diskurs und enthalten kollaborative Arbeitsformen. Mehr dazu unter www.lernwelten.info