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Berufskarriere auf vielen Wegen

Im Gesundheitswesen sind je nach individuellem Interesse, Eignung, Erfahrung sowie den erworbenen Abschlüssen unterschiedliche Berufskarrierewege möglich. Mit und für Menschen zu arbeiten, bedeutet Verantwortung zu übernehmen. Um dies professionell zu können und sich die entsprechenden Kompetenzen anzueignen, gibt es viele unterschiedliche Aus- und Weiterbildungen, Zertifikatslehrgänge, Kurse und weiteres mehr. Im Weiterbildungsbereich sind drei unterschiedliche Richtungen möglich: Bildung, Fachvertiefung und Management.

Bildung

Damit künftig genügend Fachkräfte mit den notwendigen Qualifikationen zur Verfügung stehen, kommt der Aus- und Weiterbildung eine grosse Bedeutung zu. Es braucht Berufsbildnerinnen und Berufsbildner in den Betrieben sowie Lehrpersonen und Dozierende in den Berufsfachschulen, an Höheren Fachschulen, in überbetrieblichen Kursen usw., die eine attraktive Lehr- und Lernumgebung gestalten.

Berufsbildnerin/Berufsbildnerkurs

SVEB Zertifikat Praxisausbilder/in

Berufseinstieg Lehrperson Pflege HF

Fachvertiefung

Die Komplexität in der Pflege und in den interdisziplinären Teams verlangt unterschiedliche Spezialisierungen. Für jeden Gesundheitsberuf gibt es eine breite Auswahl an fachspezifischen Weiterbildungen. Diese umfassen Zertifikatslehrgänge, eidgenössische Berufsprüfungen und Fach-, Abend- und Nachdiplomkursen sowie weitere mehr.

Management

Wo Menschen zusammenarbeiten, braucht es für die zielorientierte Erfüllung der Aufgaben unterschiedliche Kompetenzen und auch Verantwortlichkeiten. Team-, Bereichs-, Pflegedienst- oder Institutionsleitungen wenden unterschiedliche Management-Instrumente an und führen Mitarbeitende. Auch Projektleitungen und das Qualitätsmanagement gehören beispielsweise zum Management.

Einblick in drei Laufbahnen

Einst mit einer Grundbildung gestartet, zeigen Stephanie Imfeld, Marco Husmann und Sarah Frey unterschiedliche Stationen in ihren Laufbahnen. Wissensdurst, Teamarbeit und die Arbeit an sich motivieren.

Stephanie Imfeld ist Fachlehrperson am Berufs- und Weiterbildungszentrum Obwalden. Sie unterrichtet jugendliche Fachfrauen und Fachmänner Gesundheit (FaGe) an der Berufsfachschule. Während dieser Zeit finden grosse Entwicklungsschritte der Lernenden auf dem Weg zu jungen Erwachsenen statt. Als Lehrperson vermittelt Stephanie Imfeld Wissen im Berufskundeunterricht und trägt so zu einem hohen Qualitätsstandard im Gesundheitswesen bei. Zum Bildungsauftrag gehören das Schaffen eines attraktiven Lehr- und Lernklimas ebenso dazu wie die Beziehungspflege. Stephanie Imfeld absolvierte nach der obligatorischen Schulzeit selbst einen der ersten Ausbildungsgänge zur FaGe EFZ. Zwei Jahre davon in der Langzeitpflege und ein Jahr bei der Spitex. Im Anschluss an die Berufslehre entschied sie sich für die Ausbildung zur diplomierten Pflegefachfrau HF. Nach erfolgreichem Abschluss wirkte sie in unterschiedlichen Funktionen in Spitälern, unter anderem als Ausbildnerin oder Praxislehrerin und gab parallel dazu überbetriebliche Kurse für FaGe Lernende. Sie absolvierte den IMC Kurs (Intermediate Care) und erlangte den eidgenössischen Fachausweis Ausbilder. Seit 2019 unterrichtet sie in Obwalden und sagt: «Mit Menschen zu arbeiten und Neues entdecken, gehört zu meinem Naturell. Mein Wissensdurst war und ist gross. Deshalb bin ich in der Bildung am richtigen Ort und starte nächsten Sommer voraussichtlich
den Studiengang zur dipl. Berufsfachschullehrerin Berufskundeunterricht im Hauptberuf.»

Marco Husmann ist diplomierter Pflegefachmann HF in der Luzerner Psychiatrie (LUPS) und vertieft sich fachlich im Zertifikatslehrgang zum «Trainer Aggressionsmanagement». Auf die Akutstation in der Klink Sarnen, wo er arbeitet, kommen Menschen zur Behandlung von psychiatrischen Krankheitsbildern. Dazu gehören Depression, Persönlichkeitsstörung, Schizophrenie und Angststörungen sowie psychosomatische Erkrankungen. Neben der Begleitung, Betreuung und Pflege kommt in der institutionellen Psychiatrie der Deeskalation oft eine grosse Bedeutung zu. Die Begegnung mit Aggression und Gewalt erfordert einen professionellen Umgang mit dem Ziel der Schaffung von grösstmöglicher Sicherheit für alle Beteiligten. Das Team muss in solchen Situationen abgestimmt handeln und es braucht
deshalb laufend Training sowie Kurse für die Mitarbeitenden. Nach dem Abschluss des Lehrgangs während eineinhalb Jahren wird Marco Husmann intern selbst Trainings leiten. Marco Husmann ist gelernter Fachmann Gesundheit und absolvierte die Höhere Fachschule zum diplomierten Pflegefachmann im Arbeitsfeld Psychiatrie. Die Beziehungspflege, das Gesamtheitliche am Menschen und die Abwechslung in immer neuen Situationen begeistern ihn: «Ich übernehme gerne Verantwortung, bin offen sowie kommunikativ. Wissen und Erfahrungen im interdisziplinären Team zu teilen und mich zu vernetzen sowie
auf Patientinnen und Patienten einzugehen, machen mir Freude. Das professionelle und deeskalierende Handeln ist ein entscheidender Faktor und deshalb vertiefe ich mich aktuell.»

Sarah Frey ist Geschäftsführerin des Alterswohnheims Buochs im Kanton Nidwalden. Ihre Managementtätigkeit hat sehr viele Berührungspunkte mit Menschen, die jederzeit im Zentrum ihrer Tätigkeit stehen. 80 Bewohnerinnen und Bewohner, deren Angehörige und rund 100 Mitarbeitende gestalten das Leben gemeinsam. In den Handlungsfeldern des Managements, der Pflege und der Hotellerie gilt es: analysieren, übergeordnet denken, organisieren, Prozesse steuern und diese immer wieder zu überprüfen. Wer gerne mitgestaltet und zusammen mit Menschen etwas entwickelt und dabei strategisch denkt, hat Spass an der Arbeit im Management. Sarah Frey absolvierte die Handelsmittelschule in Thun. Mit 21 Jahren startete sie die Ausbildung zur diplomierten Pflegefachfrau HF. Nach einigen Jahren Berufserfahrung in Spitälern und Spitex-Organisationen nahm sie die Stelle als Bereichsleiterin bei der Spitex Bern an. Nach zwei Jahren folgte der Wechsel in die Geschäftsleitung, wo sie als Betriebsmanagerin über 200 Mitarbeitende der Pflege führte. Mit dem Kantonswechsel wechselte Sarah Frey in das Management der Langzeitpflege. Seit 2013 ist sie Geschäftsführerin und sagt: «Das Gleichgewicht zwischen der direkten menschlichen Begegnung und der strategischen Steuerung des Gesamtbetriebs zu finden, ist für mich immer wieder eine Herausforderung. Führung bedeutet immer Arbeit an sich selber – die Selbstreflexion ist ein ständiger Prozess in meinem Alltag. Das bereitet mir Freude und motiviert mich.»

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