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Kinder-Palliativtag für Studierende an der XUND

Rund 80 Studierende und Fachpersonen nahmen am Pflegethementag vom 11. Oktober 2024 teil. Die diesjährige Durchführung war auf das Arbeitsfeld KJFF zugeschnitten und widmete sich der pädiatrischen Palliativpflege (PPC). Ein Tag ganz im Zeichen von Anerkennung für Betroffene und Pflegende.

PPC ist nicht gleichzusetzen mit End-of-Life Care. Es handelt sich um eine umfassende Versorgung auf physischer, spiritueller und emotionaler Ebene für Kinder und Jugendliche, die von lebensbedrohlichen Krankheiten betroffen sind.

Im Zentrum des Pflegethementages stand der Austausch zwischen Studierenden und Vertretenden der wichtigsten Institutionen der Kinder-Palliativpflege. Die informativen Beiträge gaben Einblick in die vielschichtigen Herausforderungen, die Pflegefachkräfte in der Palliativbetreuung von Kindern und Jugendlichen bewältigen müssen und teilten berührende Geschichten von betroffenen Familien. Einige der Kernaussagen und Inhalte werden in diesem Beitrag mit Ihnen geteilt.

Nicole Bosler und Katja Jaun vom PPC-Team des LUKS machten darauf aufmerksam, dass von 10'000 Kindern in der Schweiz mit Bedarf für PPC, nur rund 10% palliative Pflege erhalten. Das PPC-Team koordiniert die Betreuung und ist Schnittstelle zu weiteren Versorgungsangeboten.

Vrenti Truttmann, stv. Leiterin der Kinderspitex Zentralschweiz, gab Einblick in das Tätigkeitsfeld des Vereins. Sie leisten ambulante medizinische Behandlungspflege und befähigen Angehörige in der Pflege ihrer Kinder, oftmals über eine sehr lange Zeit. Die Kinderspitex Zentralschweiz ist ein Verein mit öffentlichem Leistungsauftrag, der sich zusätzlich über Spenden finanziert.

In einem Video-Portrait erzählte Szuzsanna Otto-Kovacs ihre Geschichte als Betroffene. Ihre Tochter Izabella verstarb im Alter von fünf Jahren an einer bösartigen Tumorerkrankung. Rückblickend sagt Izabellas Mutter, dass die Zeit im Spital eine intensive und schöne Zeit war, die ihnen durch die gute Betreuung Sicherheit vermittelte. Gleichzeitig berichtet sie von der grossen Herausforderung im Umgang mit verschiedenen fachlichen Meinungen. Nach unzähligen Behandlungen ist Izabella am 11. Januar 2021 verstorben. Die Teilnehmenden waren sehr ergriffen von der Geschichte und gleichzeitig unglaublich beeindruckt von der Stärke der Familie im Umgang mit ihrem Schicksal.

Am Nachmittag stellten sich drei Kinderhospize vor: Während die Sternenbrücke in Hamburg auf 21-jährige Erfahrung zurückblickt, befinden die Kinderhospize in der Schweiz sich im Aufbau und schliessen damit eine Versorgungslücke. Elisabeth Brenninkmeijer vom Kinderhospiz Flamingo in Fällanden ZH, das aktuell gebaut wird, und Catherine Liechti vom Kinderhospiz Allani, das im August 2024 eröffnete, informierten über fehlende Strukturen zur Finanzierung der Institutionen. Sie zeigten auf eindrückliche Weise, wie mit viel Pragmatismus und Kreativität Lösungen gefunden werden, um bürokratische Hürden zu meistern und die Betroffenen individuell zu unterstützen.

Gegen Ende des Tages lernten die Teilnehmenden Urte Fooken, Danny Gast, Lisa Petersohn und Nadine Zach des Kinderhospiz Sternenbrücke kennen und erfuhren über Unterschiede in der PPC in Deutschland und der Schweiz. Zwei Pflege HF Studentinnen der XUND waren für einen Praktikumsaufenthalt in der Sternenbrücke. In einer Podiumsdiskussion tauschten sie sich mit dem Sternebrücke-Team über ihre Erfahrungen aus. Der Beitrag machte deutlich, dass Kinderhospize Orte des Lebens und der Freude sind, wo bestmögliche Unterstützung für Betroffen im Zentrum steht und viel Dankbarkeit spürbar ist.

Tief beeindruckt vom Engagement der Pflegenden und von der Stärke der betroffenen Familien, hatten die Teilnehmenden bei einem Apéro nochmals Gelegenheit, sich auszutauschen.

Die erste Pflegethementag für Studierende wurde von Olaf Arnz (Lehrperson Pflege HF) und David Bradley (ehemalige Lehrperson) initiiert und organisiert und hat den Boden für weitere Veranstaltungen in dieser Art geebnet. Geplant sind zukünftige Pflegethementage in Kooperation mit anderen Bildungszentren und der Partizipation von Studierenden.