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Bereichernde Praxiseinsätze der Bildungsverantwortlichen LTT

Die beiden Bildungsverantwortlichen LTT, Carola Sarain und Manuela Kempf, haben dieses Jahr je drei Tage Praxiseinsatz in unterschiedlichen Betrieben absolviert. Das erlaubt ihnen, ihre Unterrichtseinheiten nahe an der Praxis zu planen und umzusetzen. Sie blicken zurück.

Durch die vermehrte Unterrichtstätigkeit im LTT Praxis ist es sehr wichtig, am Puls der Zeit zu unterrichten, die Studierenden fit für die Praxis zu machen und die Qualität des Unterrichtes im neuen Bildungsgang Pflege HF sicher zu stellen. Um beim Praxiseinsatz Einblick in möglichst viele Modulinhalte des LTT Praxis zu erhalten, haben sich Carola Sarain und Manuela Kempf, beide Bildungsverantwortliche LTT bei XUND, für einen Praxiseinsatz im Akut- und je einen in einem Langzeitbetrieb entschieden.

Luzerner Kantonsspital, Luzern

Während unserem Einsatz am LUKS schätzten wir die Begegnung mit den Studierenden und Lernenden im Betrieb. Wir durften eine dipl. Pflegefachperson HF in ihrem Frühdienst begleiten und arbeiteten vorwiegend auf Delegation. 

Uns wurde von Anfang an viel Vertrauen entgegengebracht und wir konnten selbstständig medizinaltechnische Tätigkeiten ausführen (Blutentnahmen venös, ZVK und PICC, Überwachung der Thoraxdrainage, Vitalzeichen, Verbandswechsel). Weitere pflegerische Tätigkeiten waren: Körperpflege, Patiententransport, Verlegung von IPS und Aufwachraum, Arztvisite, Medikamentenabgabe und die Schmerzerfassung. Wir durften persönlich erleben, wie das praktische Trainieren am Modell bei uns in Alpnach gewinnbringend in der Praxis angewendet werden kann. Die Lernenden, Studierenden und die ausgebildeten Pflegefachpersonen hatten interessante Fragen zu unserer Rolle und zum Anforderungsprofil der Dozententätigkeit am Standort Alpnach. Rückblickend können wir sagen, dass sich für uns nach mehreren Jahren fern der Praxis, der Tagesablauf der Pflegefachperson HF sehr verändert hat und dass das LUKIS die Aufgaben des Pflegepersonals steuert.

Pflegewohngruppe Höfli, Altdorf

Während meinem Frühdienst durfte ich (Manuela) eine sehr erfahrene, langjährige Mitarbeiterin bei ihrer täglichen Arbeit in einer der sieben Wohngruppen begleiten. In einer Wohngruppe wohnen vier an Demenz erkrankte Personen in unterschiedlichen Stadien. 

Die Pflegenden haben die Verantwortung für die Pflege der Bewohner und den Haushalt in dieser Wohngruppe. Ich konnte sie dabei unterstützen, habe eine Bewohnerin gebadet und mit einer anderen Bewohnerin konnte ich einen kurzen Spaziergang in der Natur machen und Essen eingeben. 

Das Mittagessen nehmen die Bewohner der Wohngruppe gemeinsam ein und helfen im Haushalt mit. Ich schätzte die ruhige geduldige Art der Mitarbeiterin. Die Bewohner dort LEBEN wie zu Hause. Sie dürfen ausschlafen, aufstehen oder ins Bett, wann sie möchten und essen, wann sie Hunger haben. Die Medikamentenverabreichung wird nicht aufgezwungen, sondern man akzeptiert, wenn der Bewohner sagt: «Diese kannst du schön behalten oder selber nehmen».

Pflegestation, Neustadt, Alterszentren Zug

Während einem Frühdienst war ich (Carola) aktiv auf der Pflegestation tätig. Viele Bewohnerinnen und Bewohner sind nahezu selbstständig unterwegs, andere wiederum sind stark dement oder in der End-of-Life Phase. 

Ich konnte viele Bewohnerinnen und Bewohner in der täglichen Körperpflege, beim Essen und beim Lagern/Mobilisieren unterstützen. Hier ein paar Impressionen: 

  • Das Wörtchen NEIN wurde von den Bewohnerinnen und Bewohnern immer wieder geäussert. Nun war Kreativität angesagt: Wie bringe ich diese Bewohnerinnen/Bewohner zur Kooperation, die verschwitzten Pyjamas, die gefüllten Inkontinenzeinlagen zu wechseln oder sie zu mobilisieren? Das Essen und der Kaffee waren da grossartige Gesprächsthemen und das Anziehen der Kleider, das Wechseln der Inkontinenzeinlagen oder gar das Mobilisieren passierten fast von allein.
  • Lustig fanden die Bewohnerinnen und Bewohner meinen Vornamen. Sie machten sich richtig einen Spass daraus und riefen mich immer wieder: Da kommt Corona.
  • Eine Bewohnerin machte sich Sorgen, dass sie doch nicht im Bett zur Kirche gehen könne. Ich nahm ihr diese Sorgen ab, indem ich ihr von der eingeschränkten Teilnehmerzahl in der Kirche erzählte. Wunder nahm es mich dann doch, wieso diese Bewohnerin auf so eine Idee kam. Eine Pflegende hatte eine mögliche Erklärung dafür: Der Gottesdienst wird live von der Kirche Guthirt via TV ins Zimmer der Bewohnerin übertragen. Da die Bewohnerin meistens im Bett liegt, könnte es sein, dass sie das Gefühl hat, mit dem Bett in der Kirche zu sein. 

Dieser eintägige Praxiseinsatz im Alterszentrum Zug war eine tolle und bereichernde Erfahrung für mich. Es ist sehr schön zu sehen, wie alle Bewohnerinnen/Bewohner im Mittelpunkt der alltäglichen Arbeit der Pflegenden stehen. Grosse Achtung habe ich vor ihrer geduldigen und ruhigen Kommunikationsart, der Kreativität in der Pflege, der Fürsorge und dem grossen Einfühlungsvermögen.