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Gersag 1000 6.Juli 2018
Tobias Lengen an der Lehrabschlussfeier FaGe 2018 des Kantons Luzern.

Der Verband unter dem Dach von XUND

Die Mission von XUND ist die Aus- und Weiterbildung von genügend und qualifizierten Gesundheitsfachkräften für die Zentralschweiz. Während das Bildungszentrum die konkreten Aus- und Weiterbildungsgänge anbietet, setzt sich die OdA als Verband für bestmögliche Rahmenbedingungen ein und ist verantwortlich für das Berufsmarketing. Was dies konkret heisst, hat Cécile Berlinger, Leiterin Kommunikation und Marketing, OdA-Geschäftsführer Tobias Lengen gefragt.

Was antwortest du, wenn du gefragt wirst, was du beruflich machst?

Ich arbeite für den Ausbildungsverband der Zentralschweizer Gesundheitsbetriebe. Wir vertreten die Bildungsinteressen unserer Alters- und Pflegezentren, Spitäler und Spitex-Organisationen. Das ist jeweils meine umgangssprachliche Kurzantwort.

Für was steht die Abkürzung OdA?

OdA steht für Organisation der Arbeitswelt. Die OdA XUND ist also unsere regionale Organisation der Arbeitswelt Gesundheit. Wir werden von den drei Branchenorganisationen Spitäler Zentralschweiz, Spitex Zentralschweiz und ZAPAplus (Alters- und Pflegezentren) getragen. Als regionale OdA Gesundheit sind wir zudem Mitglied der nationalen Dachorganisation OdASanté (vgl. Trägerschaft und Einbettung auf xund.ch).

Und was macht eine solche OdA?

Im Rahmen der Verbundpartnerschaft zwischen Bund, Kantone und OdA in der Berufsbildung definieren wir die Bildungsinhalte der beruflichen Grundbildung, sind für die überbetrieblichen Kurse zuständig, stellen Angebote der höheren Berufsbildung bereit und beteiligen uns an der Weiterentwicklung der Berufsbildung. Zudem setzen wir uns gemeinsam mit den Verbundpartnern sowie den Branchen und Betrieben für genügend Ausbildungsplätze ein. Verglichen mit anderen Regionen ist die OdA XUND dank der Zusammenführung mit der Höheren Fachschule viel näher an den konkreten Bildungsangeboten auf allen Stufen dran und kann diese aktiv mittragen.

Welche Themen beschäftigen dich aktuell?

In meinem Job geht es stets um die Interessenvertretung der Zentralschweizer Gesundheitsbetriebe rund um die Berufsbildung. Bspw. koordiniere ich mit unseren Branchenverbänden und den Betrieben Vernehmlassungen zu Berufsbildern. Aktuell läuft gerade die Befragung zur 5-Jahresüberprüfung des Berufs Assistenzperson Gesundheit und Soziales (AGS), die ich gemeinsam mit den entsprechenden Bereichsverantwortlichen des Bildungszentrums organisiere und durchführe. Zu meiner Arbeit gehört auch, dass ich aktuelle Entwicklungen, Trends, Studien kenne und mich gezielt vernetze. Ich nehme entsprechend an Tagungen teil und treffe mich z. B. sechs Mal jährlich mit meinen geschäftsführenden Kolleginnen und Kollegen der weiteren regionalen OdAs Gesundheit. Schliesslich nehme ich Einsitz in Arbeits- und Begleitgruppen sowie Kommissionen. Z. B. bin ich Mitglied der Begleitgruppe des Messeauftritts unserer Dachorganisation OdASanté an den SwissSkills oder des Trägervereins der Zentralschweizer Bildungsmesse Zebi.

Der zweite Schwerpunkt ist das Berufsmarketing. Das umfasst die Bekanntmachung der Gesundheitsberufe und die Förderung derer Image. Ein aktuelles Beispiel hierzu ist die Mitorganisation der Lehrabschluss-Feier im Kanton Luzern im Juli. Wir verfolgen damit dasselbe Ziel wie bei allen XUND-Diplomfeiern: einen attraktiven und würdigen Event für unsere frischgebackenen Fachkräfte. Zudem erreichen wir an solchen Feiern mit unseren Botschaften jährlich mehrere tausend Angehörige unserer Absolventinnen und Absolventen. Mit dem Blick nach vorne steht bereits wieder die nächste Zentralschweizer Bildungsmesse im November, kurz Zebi, vor der Tür. An unserem grossen Gesundheitsberufe-Stand heissen wir jährlich während vier Tagen bis zu 25'000 Besuchende willkommen. Zu unserem Berufsmarketing zählen des weiteren diverse Informationsformate und -kanäle, u. a. Website, Flyer, Videos, Social Media und Informationsveranstaltungen.

Gibt es weitere Dossiers auf deinem Pult?

Ja, da gibt es einige. Der nächste Gross-Event sind die SwissSkills vom 12. bis 16. September 2018 in Bern. In diesem Rahmen wird auch die FaGe-Schweizermeisterin erkoren. Aus der Zentralschweiz nehmen zwei Kandidatinnen teil, die sich im letzten Herbst gegen 14 weitere Kandidatinnen und Kandidaten durchgesetzt und für das Finale qualifiziert haben. In den nächsten Monaten werden mich zudem die Themen Ausbildungsplatz-Monitoring und Ausbildungs-Controlling beschäftigen. Hier sehen wir noch viel Potential, nicht zuletzt auch mit Blick auf einen möglichen Fachkräftemangel. Mit XUND wollen wir künftig – u. a. auch in Verbindung mit unserer neuen Schuladministrations-Software Xnet – mehr über die Ausbildungsplätze und -betriebe sowie unsere Lernenden und Studierenden wissen. Wer sind sie? Woher kommen sie? Wohin gehen sie? Wann und warum?

Wie ist die OdA XUND heute aufgestellt?

Die OdA XUND ist als Verein organisiert. Für die strategischen Geschicke ist der Vereinsvorstand verantwortlich, der seit ca. zwei Jahren eng mit dem Stiftungsrat des Bildungszentrums zusammenarbeitet und auch regelmässig zusammen tagt. Als Geschäftsführer führe ich operativ sämtliche Geschäfte der OdA. Da das Berufsmarketing bei der OdA eng mit dem Angebotsmarketing des Bildungszentrums verknüpft ist, kommt Marketing und Kommunikation bei XUND aus einer Hand. Cécile Berlinger, unsere Leiterin Marketing und Kommunikation, rapportiert mir. Zudem bin ich Mitglied der XUND-Leitung, die sich aus der Direktion des Bildungszentrums, allen Bereichsleitenden inklusive Finanzen & Services sowie Marketing & Kommunikation zusammensetzt. Ich bin also auch für die Gesamtsteuerung von XUND mitverantwortlich.

Inwiefern haben sich die OdA und deine Funktion mit XUND verändert?

Ich bin nun noch viel mehr zum Bildungsmensch auf verschiedenen Stufen und in unterschiedlichen Fachrichtungen geworden. Durch die Integration der überbetrieblichen Kurse, des Lernbereichs Transfer und Training sowie der Alpnacher Weiterbildungsangebote in das Bildungszentrum fällt die operative Führung dieser Bildungsangebote weg. Dies ermöglicht XUND einerseits als Bildungszentrum alle Bildungsangebote aus einer Hand anzubieten und andererseits als OdA, sich auf die Interessenvertretung und das Berufsmarketing zu fokussieren. Mit der Entwicklung hin zu XUND ist die OdA insbesondere auch viel näher an der für die Versorgung bedeutenden Pflege HF.

Wo gibt es Berührungspunkte zwischen der OdA und dem Bildungszentrum?

Ich erlaube mir die Gegenfrage: Wo gibt es sie nicht? Im Ernst, ich bin überzeugt, dass OdA und Bildungszentrum die relevanten Themen gemeinsam – gegebenenfalls aus unterschiedlicher Perspektive betrachtet – bearbeiten sollen und auch können. Gut zum Ausdruck bringt dies unsere Website. Auf xund.ch findet man zu den nicht-universitären Gesundheitsberufen und entsprechenden Aus- und Weiterbildungen alles aus einer Hand. Eine künstliche Trennung wie wir es bis im letzten Sommer hatten, bringt niemandem etwas. Für mich ist entscheidend, dass wir konsequent aus Nutzer- oder Kundensicht denken und die Laufbahn von Gesundheitsfachkräften ins Zentrum stellen. Im Alltag stosse ich im Austausch mit Kolleginnen und Kollegen bei XUND oder auch mit den Betrieben und Partnern immer wieder auf neue, bereichs- oder auch organisationsübergreifende Potentiale, die es sich lohnt, genauer zu prüfen und allenfalls auszuschöpfen.

Was wünschst du dir für die Zukunft?

Wir haben mit XUND eine schweizweit einmalige Ausgangslage geschaffen. Ich wünsche mir, dass sich Mitarbeitende, Betriebe und auch Lernende/Studierende mit XUND identifizieren, wir die Idee gemeinsam tragen und weiterentwickeln. Ich habe den Anspruch, dass wir den bestmöglichen Job für Bewohnerinnen, Klienten und Patienten machen – denn am Ende des Tages bilden wir Menschen für Menschen!